Achillodynie (Achillessehnenschmerz)

Die Achillodynie (Achillessehnenschmerz) ist eine Erkrankung der Achillessehne bzw. des Ansatzes der Achillessehne, die mit (teils heftigen) Schmerzen verbunden ist.

Die Achillessehne verbindet den dreiköpfigen Wadenmuskel mit dem Achillessehnenansatz am Fersenbein. Sie ist 10-12 cm lang und hat einen Durchmesser von 0,5-1 cm. Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des Körpers.

Folgende Formen der Achillodynie werden unterschieden:

Primäre Achillodynie – die Ursache ist nicht bekannt: in der Regel aufgrund von Überlastung bei sportlichen Aktivitäten

Sekundäre Achillodynie – es kommt zu einer Mehrbelastung der Achillessehne aufgrund von:

  • anatomischen Gegebenheiten
  • Entzündungen im Bereich der Gleit-/Schleimbeutel
  • vorangegangenen Frakturen am oberen Sprunggelenk (OSG) oder im Bereich der Tibia (Schienbein)
  • Verkalkungen

Pseudo-Achillodynie – Krankheitsbilder, die im achillesnahen Bereich ihren Ausgang nehmen.

Hauptsymptome

  • (teils heftige) Schmerzen der Achillessehne und/oder ihres Gleitgewebes beim Gehen oder Laufen
  • Die Schmerzen
    • treten im Anfangsstadium belastungsabhängig auf, im fortgeschrittenen Stadium bereits im Ruhezustand.
    • können lokalisiert oder diffus sein.
    • können bei aktiver Bewegung des Fußes (Zehenspitzenstand) sowie bei passiver Dehnung der Achillessehne (Hackengang) auftreten.
  • Im Anfangsstadium der Achillodynie besteht sowohl morgens als auch zu Beginn der sportlichen Leistung ein Anlaufschmerz.
  • Im fortschreitenden Verlauf der Erkrankung geht dieser bei Belastung in einen Dauerschmerz über. Des Weiteren bestehen ein Nachbelastungs- und Ruheschmerz.

Nebensymptome

  • starke Verdickung der Achillessehne im unteren Anteil
  • Druckempfindlichkeit
  • eingeschränkte oder aufgehobene Verschieblichkeit der Achillessehne gegen das Gleitgewebe
  • Spitzfußstellung (Schonhaltung, um die Sehne zu entlasten)
  • Gehunfähigkeit

Der häufigste Grund für das Schmerzsyndrom ist eine langjährige Fehl- oder Überlastung durch vor allem sportliche Aktivitäten (Lauf- und Sprungsportarten). So kommt es beispielsweise bei einer Absprungbewegung des Sportlers zu einer intensiven, besonders einseitig wirkenden Zugbeanspruchung der Achillessehne. Durch die hohe Belastung können Mikroschäden an der Sehne auftreten, die häufig in deren Zentrum lokalisiert sind. Da dieser Bereich der Achillessehne von Natur aus schlecht durchblutet ist, heilen die Verletzungen nicht gut ab. Es kann somit zu lokalen Entzündungen kommen.

Wird die Belastung fortgesetzt bzw. sind die Regenerationsphasen zu kurz, können sich die Mikroschäden ansammeln. Langfristig kommt es zu degenerativen Veränderungen in und an der Achillessehne, von denen auch das Bindegewebe, das die Kollagenfasern einer Sehne außen umhüllt, betroffen sein kann. In der Folge kommt es zur typischen Verdickung der Achillessehne.

Die Widerstandsfähigkeit der Achillessehne gegenüber Belastungen ist von mehreren Faktoren abhängig:

  • Alter des Sportlers - das kollagene Bindegewebe wird mit zunehmendem Alter schwächer
  • Trainingszustand
  • möglichen Vorschäden der Achillessehne
  • allgemeine Stoffwechselsituation (Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut oder Fettstoffwechselstörungen)

Allgemeine Maßnahmen

  • Vermeidung von Fehl-/Überlastung der Achillessehne
  • Trainingsintensität und -umfang stets langsam steigern
  • für ausreichend Regenerationsphasen sorgen, vor allem wenn die Achillessehne bereits schmerzt
  • Schuhwerk überprüfen und ggf. von einem orthopädischen Schuhmacher beraten lassen
  • Der getragene Sportschuh lässt eine Fehlhaltung in der Regel auf den ersten Blick erkennen.
  • Laufschuhe sollten einen ausreichenden stoßdämpfenden Fersenaufbau haben.
  • Normalgewicht anstreben

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

  • Stoßwellentherapie
  • Konsequentes Dehnen des Unterschenkels (Wadenmuskulatur) und damit der Achillessehne
  • Im Rahmen einer Physiotherapie wird gezeigt, wie eine Fehlbelastung des Fußes vermieden werden kann.
  • Vor Beginn einer sportlichen Aktivität sollte die Achillessehne warmgehalten und nach Beendigung gekühlt werden.
  • Funktionelles Beinachsentraining – zur Stabilisierung der Beinachse; hierbei werden sportartspezifische Positionen berücksichtigt
  • Spezielles Krafttraining für die Wadenmuskulatur – zur Entlastung der Achillessehne

Vorgehendweise: Spaltung der Sehnenhaut und (Entfernung von degeneriertem Gewebe.

Nach der Operation muss mit einer sechsmonatigen Rehabilitation gerechnet werden.