Beim externen Bleaching handelt es sich um unterschiedliche Zahnaufhellungsverfahren, bei denen Bleichmittel extern (von außen) auf die Zähne aufgebracht werden und in die oberen Zahnschmelzschichten eingelagerte färbende Substanzen chemisch in farblose Reaktionsprodukte umgewandelt werden.
Ein Patient verbindet heute mit einer erfolgreichen zahnmedizinischen Versorgung nicht nur den Wunsch auf die Wiederherstellung und Gesunderhaltung seiner Kaufunktion, sondern er hofft gleichermaßen auf ästhetische Verbesserungen, die ihm durch ein strahlend schönes Lächeln zu einer sympathischen und kompetenteren Ausstrahlung verhelfen.
Den wichtigsten Beitrag zu strahlenden Zähnen hat der Patient hierfür selbst durch konsequente richtige häusliche Zahnpflege verbunden mit dem weitgehenden Verzicht auf färbende Genussmittel wie Kaffee, bestimmte Teesorten, Rotwein und vor allem Nikotin zu erbringen.
Darüber hinaus ist der erste Schritt in der zahnärztlichen Praxis die gründliche professionelle Zahnreinigung (PZR): Verfärbungen, die auf der Zahnoberfläche aufgelagert sind, werden z. B. durch die Zahnreinigung mit Pulverstrahl und nachfolgende Politur mit Pasten unterschiedlicher Körnungentfernt. Diese aufgelagerten Verfärbungen werden von den während des Bleachings ablaufenden chemischen Reaktionen zwar auch erfasst, sollten aber zuvor dennoch entfernt werden, da sie dem Bleichmittel ansonsten den Penetration (Durchdringung) der Zahnoberfläche erschweren.
Wirkungsweise der Bleaching-Materialien:
Die Bleichmittel stehen in der Regel als Gel zur Verfügung und sind in dieser Darreichungsform leicht zu handhaben und aufzutragen. Bei den chemisch reaktiven Substanzen handelt es sich um:
- Wasserstoffperoxid (H2O2; Wasserstoffsuperoxid): zerfällt und entfaltet dabei sowohl reduzierende als auch oxidierende Wirkung; größere farbige Moleküle werden dadurch zu kleineren farblosen Reaktionsprodukten abgebaut, farbige Metalloxide zu farblosen reduziert.
- Carbamidperoxid: zerfällt zu Wasserstoffperoxid und Harnstoff. Dieser reagiert weiter zu Kohlendioxid (CO2) und Ammoniak (NH3). Carbamidperoxid stellt ein Depot für Wasserstoffperoxid als dem eigentlichen Wirkstoff dar; der allmählich freigesetzt wird. Ein Bleaching mit Carbamidperoxid erfolgt dementsprechend abgepuffert.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Verfärbungen, die in die obersten Schichten des Zahnschmelzes eingedrungen sind, sind den Methoden der professionellen Zahnreinigung nicht zugänglich. Hier finden die verschiedenen Verfahren des externen Bleachings Anwendung. Sinnvolle Indikationsstellungen können sein:
- altersbedingte Zahnverfärbungen;
- in der Mineralisationsphase der Zähne erfolgte Einlagerungen, z. B. Tetrazyklinverfärbungen; hier ist allerdings nur das Bleaching leichter Verfärbungen als prognostisch gut zu bewerten.